Glossar

  • Wicklungen

    Die Wicklungen der Zapfenverbindungen sind für die Funktion eines Instrumentes äußerst wichtig und sollten regelmäßig vom Spieler kontrolliert und gegebenenfalls nachgewickelt oder ersetzt werden.Der Grund für einen unstabilen Bordunton ist zum Beispiel häufig bei undichten Wicklungen zu suchen.

    Die Wicklung muss das Rohr luftdicht abschließen und straff und federnd zugleich sein. Wir verwenden dazu Baumwoll-Stopfgarn das vor dem Wickeln durch Bienen- oder Käse-Wachs gezogen wird. Dadurch wird der Faden unempfindlicher gegen Feuchtigkeit und haltbarer. 

    Zusätzlich kann man die fertige Wicklung noch dünn mit Vaseline oder Hirschtalg einreiben.

    Die Wicklung wird mit Spannung und etwas "kreuz und quer" angelegt. Ein allzu akkurates Aufspulen des Fadens ist hinderlich, dadurch wird das Ergebnis zu fest und unelastisch.

    Teflonband sollte man nur als Katastrophen-Reparatur verwenden.

  • Valve/Ventil

    Im Anblasrohr des Dudelsackes befindet sich ein Rückschlagventil.

    Während dieses in früheren Jahren aus einer kleinen Lederklappe bestand die durch Fetten oder Befeuchten geschmeidig gehalten werden musste verwendet man heutzutage meist eine Variante aus pflegeleichtem Kunststoff.

    Unsere Ventilkappen bestehen aus Weich-PVC, Ersatz gibt's im Notfall im Modellbauladen als Stab-Endkappen für Lenkdrachen. 

  • Uilleann Pipes

    Siehe hier

  • Teflonband

    Obwohl gerne praktiziert ist das Wickeln der Zapfenverbindungen mit Teflonband nur als Notmaßnahme geeignet. Teflonband bildet keine elastische Wicklung so das die Dichtigkeit der Verbindung nicht gewährleistet ist.

    Beim Rohrblattbau, vor allem bei Kunststoffblättern, kann man mit Teflonband die Seiten der Doppelrohrblätter abdichten. Dazu eignet sich allerdings auch normale Haushalts-Frischhaltefolie die in der Umweltbilanz erheblich besser abschneidet.

    Wer schon immer wissen wollte warum das Teflon an der Pfanne, das Spiegelei hingegen nicht an der Teflonpfanne haftet — das Internet weiß Antwort.

  • Stop key (Uilleann Pipes)

    Klappe am Chanter-Top, die bei Betätigung die Luftzufuhr zum Chanter unterbricht.

    Erlaubt beispielsweise ein einfacheres Stimmen der Drones.

  • Stock

    Als Stock bezeichnet man alle Teile, die direkt in den Sack eingebunden werden. 

  • Sterlingsilber

    Engl. Feingehaltsbezeichnung nach dem engl. Pfund "Sterling" . Diese Edelmetalllegierung besteht mindestens aus 925 Teilen Feinsilber von insgesamt 1000 Teilen. 

    Die bereits um 1300 eingeführte Legierung wird bis heute vorwiegend in England beibehalten. Sterlingsilber wird in England mit einem Löwenstempel gekennzeichnet, in Schottland mit einer Distel. 

  • Silber

    Silber wird von Menschen etwa seit dem fünften Jahrtausend v. Chr. verarbeitet.

    Tafelware, Münzen, Kirchengerät und Schmuck sind nur ein kleiner Teil der traditionellen Verwendung.

    Die sehr hohe elektrische Leitfähigkeit, Wärmeleitfähigkeit und der optische Reflexionsgrad ist der Grund für vielfältige technische Anwendung. Silber und versilberte Metalle kennzeichnet ein besonders weißer, strahlender Glanz.

    Wir verwenden außerdem eine Silberlegierung als Hartlot. 

  • Schlangenholz (Brosimum guianense)

    Schlangenholz kommt aus Südamerika und ist extrem dicht und hart.

    Es ist schwer zu trocknen denn es hat eine starke Tendenz zur Rissbildung,  dazu ist es oft noch oft drechwüchsig. Schlangenholz ist schwer zu bearbeiten; die Werkzeugschneiden stumpfen schnell ab.

    Der Holzstaub ist giftig. Aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit verlangen wir für Instrumente aus Schlangenholz einen Aufpreis. Die spektakuläre Maserung wird durch das starke Nachdunkeln der Holzes im Laufe der Zeit unauffälliger.

    Die gute Nachricht:  Schlangenholz ist ein hervorragendes Tonholz. Instrumente aus Schlangenholz klingen ähnlich wie Ebenholzinstrumente. 

  • Schellack

    Schellack wird in Südostasien aus dem Sekret der Lackschildlaus gewonnen.

    Oberflächen die mit Schellack behandelt wurden können später ohne Probleme aufgefrischt werden, das ist besonders wichtig bei Reparaturen.

    Früher wurden daraus Schallplatten hergestellt, Schellack ist außerdem als Überzug- und Trennmittel E904 in verschiedenen Lebensmitteln und Tabletten zu finden. 

  • Schalmei

    Schalmei bezeichnet üblicherweise die Spiel- oder Melodiepfeife eines Dudelsacks. Für Uilleann Pipes hat sich auch im deutschen Sprachraum der englische Begriff "Chanter" durchgesetzt. 

  • Regulator (Uilleann Pipes)

    Regulators sind Pfeifen mit konischer Bohrung (ähnlich dem Chanter) deren Enden geschlossen sind.

    Alle Tonlöcher sind mit Klappen versehen die dem Spieler ermöglichen, das Melodiespiel auf dem Chanter akkordisch zu begleiten. Ein Full Set Uilleann Pipes hat in der Regel jeweils einen Tenor-, Baritone- und Bass- Regulator.

    Selten findet man außerdem einen E-Regulator oder einen Kontrabass-Regulator.

  • Reed (Rohrblatt)

    Als Reed bezeichnet man die im Dudelsackbau verwendeten Rohrblätter. 

  • Practice Set (Uilleann Pipes)

    Das Practice Set ist einfachste Ausführung der Uilleann Pipes, bestehend aus Chanter, Bag und Bellows.

    Entgegen der Bezeichnung ist das Practice Set kein reines Übungsinstrument, es bietet beim Melodiespiel den gleichen Tonumfang wie ein Full Set oder eine Flute und erweist sich z. B. in gedrängter Session-Umgebung bei der stets die Gefahr besteht dass sich jemand auf ihre Drones setzt oder auf Reisen als sehr nützlich.

  • Pouces

    In Frankreich ist es üblich die Tonlage von Sackpfeifen in pouces (Daumen, also Zoll) anzugeben.Entsprechungen pouce - TonlagePoucesTonlageAnmerkungen10d/g11c/f13b/eb14a/dfrüher verbreiteter, im Klang deutlich schärfer als G/C16g/cüblich für Instrumente vom Typ Bechonnet oder Schäferpfeifen18F/Bb19Eb/A20D/Ghierzulande auch "Tief D"23C/Fhierzulande auch "Tief C"24Bb/Eb26A/Dsehr selten30G/Cwurde von Andreas Rogge entwickelt, bis jetzt noch weniger als 10 Instrumente weltweit

    16 und 20 pouces scheinen momentan die meistgespielten Tonarten zu sein. 

  • Zwetschge und Pflaume

    Zwetschgen- oder Pflaumenholz ist eine der edelsten europäischen Holzarten. Das Kernholz ist leicht, dabei dicht und relativ hart. Die dunkelrotbraunen Färbung tritt vor allem durch das Ölen des Holzes besonders schön hervor.

    Instrumente aus Zwetschge klingen sanfter als solche aus harten Tropenhölzern und sollten von Zeit zu Zeit geölt werden. 

  • Ölen

    Instrumente aus Obsthölzern (z.B. Zwetschge) sollten gelegentlich geölt werden um die Holzporen in den Bohrungen zu schließen, die Wandung luftundurchlässiger und unempfindlicher gegen Feuchtigkeit zu machen.

    Dazu empfiehlt sich entweder ein Untertauchen oder Auswischen der Holzteile mit Leinöl. Wichtig ist das anschließende gründliche Abwischen, um zu verhindern, dass das ausharzende Leinöl die Oberflächen verklebt oder im schlimmsten Fall zusammengesteckte Teile sich nicht mehr trennen lassen.

    Wicklungen und Klappenpolster sollten nicht geölt werden da die Gefahr des Festklebens besteht. Falls man des Instrument nur auswischt kann man die Klappenpolster mit Alu- oder Frischhaltefolie schützen, vor dem Tauchbad sollten die Klappen entfernt werden.

    Instrumente aus Tropenholz (Ebenholz, Cocobolo, etc.) werden nicht mit Leinöl behandelt. Aufgrund der Dichte nehmen diese Hölzer kein Leinöl auf und die Gefahr besteht, dass die Bohrungen verkleben. Hier bieten sich säurefreie, dünnflüssige Öle wie z.B. Mandelöl (Apotheke) an. 

  • Neusilber

    Neusilberlegierungen bestehen aus Kupfer, Nickel und Zink.

    In China schon seit Hunderten von Jahren bekannt, wird Neusilber erst seit 1823 in Deutschland hergestellt, ursprünglich als preiswerter Ersatz für echtes Silber.

    Neusilber ist härter als Silber und wird für Gebrauchsgegenstände ( z.B. Essbesteck) verwendet, die oft versilbert werden.

    Auch im technischen Bereich findet es viele Anwendungen. Instrumentenklappen bestehen in der Regel aus Neusilber. 

  • Musettewalzer

    Unser Kollege Jan Soete aus Belgien hat mir zu diesem Thema folgende Informationen zukommen lassen:

    Die im 19. Jahrhundert in Paris zugewanderten "Auvergnats" (Leute aus der Auvergne) spielten mit ihren "Musette", die eigentlich "Cabrette" waren, in den vielen Cafés zum Tanz, unter anderem eben Walzer, die dann "Valse musette" genannt wurden.

    Später kamen dann italienische Einwanderer dazu, die ihr Akkordeon mitbrachten, und sich in die "Bals Musette " integrierten.

    Nach und nach verschwand die Cabrette aus dem Musikgeschehen — stattdessen übernahm das Akkordeon und die Klarinette. Möglicherweise war die eigentümliche, alles andere als "wohltemperierte" Intonation der Cabrette ein Grund dafür. 

  • Musette

    Der Begriff "Musette" bezeichnete in Frankreich ursprünglich verschiedene Sackpfeifen und Schalmeien.

    Am bekanntesten ist wohl die Musette de cour, eine kleine balggeblasene Sackpfeife, die sich im 17. und 18. Jahrhundert beim französischen Adel großer Beliebtheit erfreute. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Kompositionen und Lehrbücher.

    Wie der Musettewalzer, der üblicherweise auf dem Akkordeon gespielt wird, zu seinem Namen kam, wurde uns freundlicherweise von unserem Kollegen Jan Soete aus Belgien erklärt.

  • Kork

    Kork wird bei vielen Holzblasinstrumenten als Dichtungsmaterial in den Zapfenverbindungen verwendet. Kork verliert jedoch bei ständiger Kompression mit der Zeit seine Elastizität und sollte sich immer mal wieder bei auseinandergebautem Instrument "entspannen".

    Beim Dudelsack, der ja nicht ständig in alle Einzelteile zerlegt wird, empfiehlt es sich auf Fadenwicklungen zum Abdichten zurückzugreifen.

    Kork sollte ab und zu etwas gefettet werden um ein verkleben der Verbindung zu verhindern.

    Lose Korkverbindungen kann man durch vorsichtiges Erhitzen des Korks — z.B. mit einem Feuerzeug — wieder dicht kriegen. Eventuell fragt man beim Holzblasinstrumentenmacher um Hilfe. Durch unvorsichtiges Erhitzen kann man den Kork allerdings auch verbrennen, dazu braucht es keine besondere Ausbildung. 

  • Klappen

    Die Klappen der Spielpfeife (Chanter/Schalmei) werden als auch "keys" bezeichnet. Bei den Uilleann Pipes werden die Regulators ebenfalls mit Hilfe von Klappen gespielt. In der Regel werden die Klappen aus Neusilber oder Messing gefertigt, seltener auch aus echtem Sterling Silber.

  • Key

    Die Klappen der Spielpfeife (Chanter/Schalmei) werden als auch "keys" bezeichnet. Bei den Uilleann Pipes werden die Regulators ebenfalls mit Hilfe von Klappen gespielt. In der Regel werden die Klappen aus Neusilber oder Messing gefertigt, seltener auch aus echtem Sterling Silber.

  • Hollow Stock

    Als Hollow Stock bezeichnet man im Dudelsackbau eine besondere Main-Stock-Konstruktion, bei der alle drei Drone-Reeds (Rohrblätter) in einer gemeinsamen Kammer schwingen.

  • Half Set (Uilleann Pipes)

    Das Half Set besteht im Gegensatz zum Full Set Uilleann Pipes aus Bag, Bellows, Chanter, sowie Tenor-, Baritone- und Bass-Drone.

  • Grenadill (Dalbergia melanoxylon)

    Auch: African Blackwood.

    Grenadill und Ebenholz und werden oft verwechselt. Botanisch ist es mit den Palisanderarten verwandt, es kommt jedoch nicht aus Südamerika wie die meisten Palisanderarten, sondern aus der afrikanischen Steppe (Mozambique, Tanzania).

    Beide Hölzer sind nahezu vollkommen schwarz und schwerer als Wasser. Grenadill ist allerdings etwas dichter und fester und elastischer als Ebenholz.

    Es ist vor allem aus dem klassischen Holzblasinstrumentenbau bekannt, die meisten Klarinetten und Oboen sowie die Great Highland Bagpipe werden daraus hergestellt.

    Grenadill ist aufgrund des Öl- und Harzgehaltes relativ unempfindlich gegen Feuchtigkeit und verzieht sich kaum.

    Bedingt durch die dichte und harte Oberfläche klingen Grenadill-Instrumente sehr kräftig, oft mit einer gewissen Härte. 

  • Full Set (Uilleann Pipes)

    Als „Full Set“ bezeichnet man einen „vollständigen“ irischen Dudelsack. Dieser besteht üblicherweise aus Bag (Luftsack), Bellows (Blasebalg), Chanter (Spielpfeife), Tenor-, Baritone-, und Bass-Drone (Bordune), sowie Tenor-, Baritone- und Bass- Regulator.

  • Elfenbein

    Werkstoff aus dem Zahnbein verschiedener Tiere wie z.B. Elefant, Flusspferd, Walross oder Mammut.

    Elfenbein (Ausnahme Mammut) darf nur mit CITES-Dokumenten gehandelt werden, die Sie beim Kauf ihres Instrumentes von uns erhalten. Beim Reisen empfiehlt es sich dieses Dokument mit dem Instrument mitzuführen.

    Bestimmte Länder wie z.B. die USA verbieten generell die Einfuhr. Es ist also ratsam sich vor Reiseantritt zu informieren.

    Außerdem gibt es sogenanntes vegetabiles Elfenbein aus den Früchten bestimmter Tropenbäume.

    Mehr Informationen bei www.cites.org .  

  • Eibe (Taxus baccata)

    Hildegard von Bingen schrieb:

    Die Eibe ist ein Sinnbild der Fröhlichkeit, doch nur für Menschen, die an die Auferstehung nach dem Tode glauben.

    Eiben sind bis heute — wahrscheinlich aus dekorativen Erwägungen — auf Friedhöfen sehr beliebt.

    Alle Pflanzenteile (mit Ausnahme des roten Samenmantels) und auch der Holzstaub enthalten das für den Menschen und viele Tiere giftige Alkaloid Taxin. Eibenholz galt im Mittelalter wegen seiner Elastizität als das beste Holz für Bögen.

    Es ist das weicheste der von uns verwendeten Hölzer, Instrumente aus Eibe klingen entsprechend sanfter und sollten von Zeit zu Zeit geölt werden. 

  • Ebenholz

    Ebenholz nennt man die Hölzer verschiedener Baumarten der Gattung Diospyros die in Afrika und auf dem indischen Subkontinent beheimatet sind.

    Ebenholz wird oft mit Grenadill verwechselt. Ebenholz ist allerdings geringfügig weicher und spröder als Grenadill, so dass Ebenholzinstrumente zwar kräftig und dominant,  jedoch nicht ganz so hart wie Grenadillinstrumente klingen. 

    Wir verwenden folgende Materialien

  • Drone

    Mit dem englischen Wort Drone ist im Dudelsackbau nicht etwa ein unbemanntes Fluggerät gemeint. Vielmehr handelt es sich schlicht und einfach um das englische Wort für den Bordun. 

  • Cover (bag cover)

    Als "Cover" bezeichnet man im Dudelsackbau einen dekorativen Stoffüberzug für den Luftsack. Dieser wird oftmals verwendet, um darunterliegende Gummi-, Kunstleder oder GoreTex-Säcke zu verbergen.

    Wir fertigen Cover nur auf Anfrage da unsere Ledersäcke auch ohne Cover flott aussehen. 

  • Cornemuse

    Cornemuse ist der französiche Ausdruck für "Dudelsack".

    Es gibt außerdem ein historisches Doppelrohrblattinstrument mit dem Namen Cornamuse, eine Art gerades Krummhorn. 

  • Concert Pitch (Uilleann Pipes)

    Als Concert Pitch bezeichnet  die übliche Stimmung der Uilleann Pipes. Hierbei werden Chanter und Drones im Grundton D gestimmt.

    Andere Tonarten, wie beispielsweise C, Bb oder Eb werden dagegen als "Flat Pitch" bezeichnet. 

  • Cocobolo (Dalbergia retusa)

    Die Uilleann Pipes /ˈɪlən/ oder /ˈɪljən/; Irish: [ˈɪl̠ʲən̪ˠ] gelten für Irland typischer Dudelsack. Im Englischen wurde das Instrument früher auch als "Union Pipes" bezeichnet. Der heute übliche Begriff leitet sich dagegen vom irisch-gälischen píobaí uilleann (wörtlich: "Ellenbogen-Pfeifen") her, das sich auf die Luftzufuhr — im Gegensatz zu mundgeblasenen Instrumenten— über einen Blasebalg ("bellows") bezieht.

    Durch die Verwendung des Blasebalgs muss der Spieler die Luft nicht mehr über ein Mundstück blasen, um den Druck im Luftsack zu halten. Zudem ist hierdurch die zugeführte Luft relativ trocken, was die Auswirkungen von Feuchtigkeit auf die Stimmung und Haltbarkeit der Rohrblätter deutlich verringert.

    Üblicherweise wird das Instrument in der Tonart D ("Concert Pitch") gestimmt. Andere Tonarten, wie beispielsweise Bb, Eb oder C ("Flat Pitch") sind aber ebenfalls häufig anzutreffen.

    Ohne Klappen am Chanter lässt sich im "Concert Pitch" von den Halbtönen das C (als kleine Septime über dem Grundton D) erzeugen, so dass auch in G und e-Moll gespielt werden kann. Zusätzlich ohne Klappen, nur unter Einsatz von Gabelgriffen ist auch noch das Dis bzw. Es in beiden Oktaven möglich.

    Schriftlich aufgezeichnete Musikstücke, sogenannte „Tunes“ werden in D notiert, auch wenn die tatsächliche klingende Stimmung von D abweicht; die Uilleann Pipes sind also transponierende Instrumente.

    Durch die anspruchsvolle Koordination von Arm-, Hand- und Fingerbewegungen beim Betätigen von Blasebalg, Windsack, Chanter, Regulators und Drones sind die Uilleann Pipes wohl der am schwersten spielbare Dudelsacktypus, wahrscheinlich aber zugleich der mit der höchsten musikalischen Ausdruckskraft.

    Uilleann Pipes werden hauptsächlich aus Grenadill oder schwarzem Ebenholz hergestellt. Daneben gab es auch immer schon Instrumente aus Buchsbaum und aus Obsthölzern wie Zwetschge oder Ahorn. Die Metallteile werden aus Messing oder Silber, die Zierringe aus Elfenbein, heute eher aus Buchsbaum, Kunststoff oder (Rinder-)Horn hergestellt.

    Uilleann Pipes haben eine andere harmonische Struktur und klingen leiser und "süßer" als andere Dudelsäcke wie beispielsweise die schottischen Great Highland Pipes.

    Quellen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Uilleann_Pipes 

    https://en.wikipedia.org/wiki/Uilleann_pipes  

  • CITES

    (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) 

    Eine Internationale Übereinkunft die den Handel mit Tieren, Pflanzen und Produkten davon regelt mit dem Ziel die Artenvielfalt zu erhalten.

    Mehr Informationen bei www.cites.org . 

  • Chanter (Spielpfeife)

    Spielpfeife (auch Schalmei) des Dudelsacks. 

  • Buchsbaum (Buxus sempervirens)

    Buchs ist das härteste und schwerste einheimische Holz und das klassische Material für Holzblasinstrumente. Schon in Renaissance und Barock wurden eine Vielzahl von Blasinstrumenten daraus gefertigt.

    Es lässt sich hervorragend bearbeiten, drehen, schnitzen und polieren, der Name „Buchs“ (engl. Boxwood) lässt sich auf die selbe Abstammung wie „Büchse“ zurückverfolgen und gibt damit Aufschluss auf einen früheren Verwendungszweck.

    Aufgrund der geringen Stammdurchmesser und Verwachsungen bereitet Buchsbaumholz oft Probleme beim Zuschnitt. Kleine Äste muss man manchmal akzeptieren, bei entsprechender Behandlung stellen diese auch kein Problem dar.

    Instrumente aus Buchsbaum neigen dazu sich zu verziehen, in vielen Museen finden sich historische Buchsbauminstrumente, die krumm geworden sind.

    In aller Regel ist das jedoch nur ein Schönheitsfehler der die Spielbarkeit nicht beeinflusst. Als Kunde sollte man sich allerdings darauf einstellen. 

    Wir verwenden die folgenden Materialien 

  • Bordun

    Als Bordun bezeichnet man einen während der Melodie unverändert ausgehaltener Ton gleicher Tonhöhe. Dadurch entstehen je nach Melodieverlauf wechselweise Harmonien und Dissonanzen.

    Beim Dudelsack nennt man die Pfeifen die den Dauerton erzeugen ebenfalls Bordun.

    Üblicherweise stimmt man den Bordunton auf den Grundton der Melodie, oft in verschiedenen Oktaven wie bei den Uilleann Pipes. Bei manchen Instrumenten z.B. Schäferpfeifen ist — je nach musikalischem Kontext — auch eine Quint- oder Quartstimmung üblich. 

  • Boitier

    Boitier heißt der gemeinsame Stock von Schalmei und Bordun bei französischen Dudelsäcken. 

  • Bellows

    Ein Synonym für den Blasebalg bei balggeblasenen Instrumenten, wie z.B. Uilleann Pipes. 

  • Grifftabellen

    Zu den Griffabellen

  • Bechonnet, Joseph (1820 – 1900)

    Instrumentenbauer aus Effiat, an der Grenze zwischen Auvergne und Bourbonnais. Er entwickelte die Cornemuse der dortigen Region weiter und baute ausgesprochen kunstvoll verzierte Instrumente.

    Kennzeichnend ist der von ihm eingeführte, im Boitier hinter der Spielpfeife befindliche 3. Bordun sowie Blasebälge mit "Akkordeon-Faltung". 

  • Balinger Sackpfeife

    Ernst Eugen Schmid hat mir aus seinem sehr umfangreichen Forschungsmaterial unter anderem eine Zeichnung aus der Sammlung von J. W. Goethe zukommen lassen, die einen Sackpfeifer in Reutlingen (ca. 1600) darstellt. Dieses Bild hat mich angeregt, für das „Haus der Volkskunst“ in Dürrwangen eine möglichst originalgetreue Nachbild dieses Instrument herzustellen. 

    Mehr erfahren

  • Abdichten

    Von Zeit zu Zeit ist es notwendig den Dudelsack abzudichten.

    Anzeichen für einen undichten Sack ist ein erhöhter Luftverbrauch oder eine generelle Schwergängigkeit des Instrumentes. Dabei ist es erstaunlich zu beobachten an was man sich als Spieler gewöhnt wenn die Undichtigkeit schleichend auftritt…

    Man verbindet das Abdichten zweckmäßigerweise mit einer Generalinspektion in unserer Werkstatt. Wer mag kann das aber auch problemlos selbst und zuhause durchführen.

    Zum Testen der Dichtigkeit nimmt man alle Pfeifen bis auf das Anblasrohr aus den Stöcken und verschließt diese mit Korkstopfen oder — je nach Instrument oder Anatomie auch mit den Fingern. Dann bläst man den Sack prall auf und setzt sich drauf, ein dichter Sack ist in der Lage das Gewicht des Spielers ein paar Minuten zu tragen.

    Falls Sie von diesem Vorgang ein paar schöne Photos haben, melden Sie sich. Wir  würden wir dieselben gerne in einer gesonderten Galerie veröffentlichen. 

    Abdichtanleitung

    Es gibt verschiedene Rezepturen für Dudelsack-Dichtmittel.

    Unglücklicherweise sind manche nicht mischbar und ruinieren den Sack wenn man’s trotzdem macht. Finden Sie also zuerst raus, was Ihr Instrumentenbauer verwendet und bleiben Sie dabei.

    Was man zum Abdichten eines Dudelsacks braucht:

    • Dichtmittel
    • kleiner Topf um das Dichtmittel im Wasserbad zu erhitzen
    • Küchenkrepp
    • Trichter der in den Stock der Spielpfeife passt
    • Spülschwamm
    • gut passende Korkstopfen ( Apotheke) für die Stöcke, oder besser:
    • selbstgemachte Stopfen aus Holzdübelstäben, mit Garn umwickelt bis sie dicht in den Stöcken sitzen

    Dichtmittel vorbereiten

    • Die Dichtmittel-Flasche öffnen
    • Im Wasserbad bis fast zum Siedepunkt erhitzen.
    • Das Dichtmittel soll gut flüssig sein.

    Sack vorbereiten

    • alle Pfeifen aus den Stöcken nehmen
    • bei manchen Instrumenten findet man hinter den Rohrblättern einen Schaumstoff-Pfropf- raus damit!
    • alle Stöcke bis auf den der Spielpfeife mit den Stopfen verschließen, die Stopfen am besten so tief wie möglich in den Stock schieben um zu verhindern dass das Dichtmittel in den Stock läuft.
    • Küchenkrepp-Tuch um den Stock der Spielpfeife wickeln
    • mittels des Trichters das Dichtmittel in den Sack füllen ohne sich dabei die Finger zu verbrennen.
    • Das Dichtmittel hinterlässt unansehnlich Flecken auf der Außenseite des Sackes deshalb Spritzer und Tropfen vermeiden.
    • Falls es trotzdem passiert sofort mit dem Schwamm und warmem Wasser ausreiben.
    • Spielpfeifenstock mit einem Stopfen verschließen
    • Sack gut durchwalken, dabei besonderes Augenmerk auf die Naht richten.
    • Spielpfeifen-Stock entstöpseln und den Sack fest aufblasen und anschließend kräftig pressen. Der Luftdruck treibt das Dichtmittel in die Poren des Leders.
    • entlang der Naht können jetzt einzelne Dichtmitteltropfen austreten – diese mit dem Schwamm wegwischen.
    • das Dichtmittel aus dem Sack zurück in die Flasche gießen, Sack ausstreichen um zu verhindern dass überschüssiges Dichtmittel im Sack verklumpt.
    • den leicht aufgeblasenen Sack mindestens 2 Stunden zum Abkühlen liegen lassen.
    • alle Stopfen rausziehen und die Stöcke auswischen
    • Instrument wieder zusammenbauen
    • Falls es ein balggeblasenes Instrument ist sollte bei dieser Gelegenheit

    auch der Blasebalg auf eventuelle Undichtigkeiten untersucht werden. 

  • Cornemuse

    Cornemuse ist der französiche Ausdruck für "Dudelsack".

    Es gibt außerdem ein historisches Doppelrohrblattinstrument mit dem Namen Cornamuse, eine Art gerades Krummhorn. 

Arbachstraße 10
D-72108 Wendelsheim

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